Sachsendorf kämpft um Dorfgemeinschaftshaus

Sachsendorf kämpft um Dorfgemeinschaftshaus

Quadratisch, praktisch, gut und genau auf die Bedürfnisse der Sachsendorfer Vereine zugeschnitten soll das seit Jahren geplante Dorfgemeinschaftshaus werden. Das betonte Oberbürgermeister Jörg Röglin gleich zu Beginn der Debatte um die Zweckbindung der Erlöse aus dem Verkauf des Grundstücks am Clara-Zetkin-Platz/Wasserturmgelände für eben dieses Dorfgemeinschaftshaus. Weder die Stadterwaltung noch die Sachsendorfer selbst hätten vor, ein „kleines Schlösschen mit goldenen Türmchen zu errichten“, wie es wohl zumindest einige Stadträte der CDU-Fraktion befürchteten.

Diese nämlich hatte, nachdem der Beschlussvorschlag in der jüngsten Stadtratssitzung von der Tagesordnung genommen worden war, einen Änderungsantrag eingebracht, wonach lediglich eine Summe in der Höhe des zu erwartenden Verkaufspreises der Villa Sachsendorf, Am Ring 33, zur Errichtung des Vereinsgebäudes gebunden werden solle, um, wie es in der Begründung heißt, „eine Übervorteilung des Ortsteiles Sachsendorf“ zu vermeiden.

Der Ortschaftsrat Kühren-Burkartshain hatte daraufhin, wie Ortschaftsratsvorsitzender Peter Poppe (Linke) erklärte, einen eigenen Änderungsantrag formuliert, in dem der Beschlussvorschlag dahin gehend präzisiert wurde, dass „die Erträge aus dem Verkauf des Wasserturmgeländes für die Errichtung eines Vereinsgebäudes für 75 Personen verwendet werden“. Die bereits geplanten Mittel für das Dorfgemeinschaftshaus in Sachsendorf im Haushalt 2017/2018 sollten im Gegenzug freigegeben und der Beschluss zur Zweckbindung der Verkaufserlöse aus dem Verkauf der Villa in Sachsendorf Am Ring 33, aufgehoben werden.

Vor der Beschlussfassung hatte sich Nicole Griesecke, Vorsitzende des Sportvereins und des Heimatvereins Sachsendorf, noch einmal für die Dorfgemeinschaft stark gemacht. Der Ortsteil habe bisher nur sehr wenige Mittel aus dem Stadthaushalt erhalten und viele Projekte, wie zum Beispiel das jährliche Parkfest, immer alleine gestemmt. Man habe im Dorf noch immer ein reges Vereinsleben, das jedoch zu zerbrechen drohe, nachdem die Villa am Ring nun endgültig nicht mehr nutzbar sei. Die intensiven Bemühungen um die Sanierung dieses Gebäudes seien letztendlich gescheitert, weil sich das Haus nicht wirtschaftlich betreiben lasse. Deshalb hätte sich die Dorfgemeinschaft schweren Herzens entschlossen, Gebäude und Parkgrundstück zum Verkauf freizugeben, um stattdessen einen Neubau für die Vereine zu errichten. Die ursprünglich geplante Teilfinanzierung aus dem LEADER-Programm greife jedoch nur bei einer Sanierung von Altgebäuden, weshalb die Sachsendorfer auf die Erlöse aus dem Verkauf des Wasserturmgeländes angewiesen seien.

Auch Oberbürgermeister Jörg Röglin machte nochmals deutlich, dass seiner Erfahrung nach die Sachsendorfer Vereine sehr engagiert für die Dorfgemeinschaft sowie willens und in der Lage seien, das Vereinsgebäude dann auch in Eigenregie zu betreiben.

Nachdem sich schlussendlich Stadtrat Andreas Kewitz im Namen der CDU-Fraktion dem Beschlussvorschlag, der vom Kühren-Burkartshainer Ortschaftsrat einstimmig bestätigt worden war, anschloss, entschied sich auch der Ausschuss für Technik und Stadtentwicklung einstimmig für diese Variante. Demnach dürfte einer entsprechenden Beschlussfassung im Stadtrat am 26. Juni nun nichts mehr entgegenstehen.