Wieder mal Theater ums Ringelnatzhaus

Wieder mal Theater ums Ringelnatzhaus

– für den guten Zweck. Teufel, Hexen, Nymphen und weiße Frauen geistern über die Terrasse. Es gruselt bei Spukgeschichten, die erzählen, wie Leinentücher Wunder vollbringen. Alte Sagen kommen auf die Bühne und ihre Gestalten erzählen, wie das Wasser zur Rochsburg kam, warum der Rochlitzer Berg eine rote Farbe hat und was beim Elefantenmord in Kühren geschah. Die Schauspieler vom Theater Machern(n) (das Foto stammt vom Tag der Sachsen 2015 in Wurzen) spielen am morgigen Freitag, dem 22. Juni 19 Uhr mit Witz und Spaß am Gruseln und tollen Effekten ihre Interpretationen von Sagen aus der Region.

„Sagenhaftes Muldental“ ist ein Benefizprogramm für den Ringelnatz-Verein. „Wir stehen am Start einer großen Spendenaktion für die Ausstattung des RingeInatz-Geburtshauses“, freut sich Vereinsvorsitzende Viola Heß über das Benefiz-Angebot. Denn im nächsten Jahr beginnt die Sanierung des Ringelnatz-Geburtshauses durch die Stadt Wurzen und den Freistaat Sachsen und der Verein will rechtzeitig vorsorgen, dass das sanierte Haus mit ansprechenden und zweckmäßigen Möbeln und Beleuchtung, Ausstellungs- und Veranstaltungstechnik sowie einer audio-visuellen modernen selbsterklärenden Führung ausgestattet wird. „Wer die Tür des Hauses öffnet soll sich nicht nur eingeladen sehen und wohlfühlen, sondern auch bereichert um neue Erlebnisse und Erkenntnisse wieder gehen. Auch das Wiederkommen soll sich lohnen, weil das ein kulturvolles Angebot möglichst oft dazu verlockt“, umreißt Viola Heß die Zielstellung des Vereins.

Eigens dazu ist der Vorstand nach Lübeck gereist und hat sich im dortigen Günter-Grass-Haus viele Anregungen für Ausstattung, moderne Technik und Ausstellungen geholt. „Was dort auf kleinen Raum und mit Respekt für die architektonische Substanz vor allem mit multimedialen Mitteln an Erlebnis und Information angeboten wird, hat uns sehr beeindruckt“, resümiert Heß den angeregten Austausch im Vorstand des Vereins. Daraus entstand eine konkrete Aufgabe: Gemeinsam mit Innenarchitekten und Studenten der Hochschule für Wissenschaft, Technik und Kultur Leipzig startet mit dem Beginn des Herbstsemesters ein Projekt, mit dem das vor den Wurzener Stadträten verteidigte Betreiberkonzept für das Kunsthaus weiter umgesetzt wird.

Entstehen sollen konkrete Konzepte für eine selbsterklärende Führung, bei der zum Stöbern im Haus eingeladen wird, für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie für die Ausstattung und die Präsentation mit modernen Ausstellungsmitteln.

„Wir danken den Theater(Macher(n) für ihre Benefiz-Initiative und hoffen, dass viele Gäste helfen unsere große Spendenflasche wieder zu füllen“, sagt Gerlind Braunsdorf, die die Spendenaktionen ersinnt und koordiniert. Sie wird in den nächsten Monaten mit dem Spendenkonzept des Vereins an viele Türen klopfen, geht es doch auch darum, die Sanierung möglichst mit Behindertengerechtigkeit zu verbinden. Der Eintritt beträgt 5 Euro, sagen die TheaterMacher(n), die auf Gage verzichten und hoffen, dass jeder Gast noch eine Kleinigkeit obendrauf legt.

Derzeit bestreitet der Ringelnatzverein alle kulturellen Aufwendungen für drei Ausstellungen pro Jahr und  knapp 30 Veranstaltungen aus Einnahmen und Spenden sowie aus Fördermitteln von Kulturraum, Landkreis und der Stadt. Kurz vor dem Benefiztheater um 16 Uhr wird übrigens die zweite Ausstellung 2018 eröffnet. Gezeigt werden Kalenderblätter aus den Ringelnatzkalendern, die seit neun Jahren von dem Bildhauer und Grafiker Arndt Weigend in Holz geschnitten und von Hans Hilmar Koch aus dem Buch Druck Kunst Museum Krakow am See gesetzt und gedruckt werden. Der aktuelle Ringelnatz-Kalender von 2019, gedruckt in einer limitierten Auflage von 222 Exemplaren, kann erworben werden. Ein Drittel des Erlöses fließt in das Ringelnatz-Geburtshaus.

Quelle: Pressemeldung Joachim-Ringelnatz-Verein Wurzen