Roitzscher Scheune bekommt LEADER-Förderung

Roitzscher Scheune bekommt LEADER-Förderung

Strengste Helmpflicht herrschte beim Arbeitseinsatz am 14. April: Mit der Sanierung der alten Scheune auf dem Gelände des Gemeindezentrums haben die Roitzscher nunmehr schon das dritte große Gemeinschaftsprojekt in Angriff genommen.

Nachdem unter Federführung des Frauenvereins „L.U.I.S.E.“ e. V. im Jahr 2013 der ehemalige Dorfgasthof  als „Gemeindezentrum Roitzsch“ eröffnet werden konnte und ein Jahr später im Außengelände ein Generationen-Bewegungspark entstand, soll nun auch das alte, baufällige Gemäuer wieder nutzbar gemacht werden – u. a. als Unterstellmöglichkeit für Geräte und Gartenmöbel, zudem könnte darin auch eine Werkstatt mit Ausleih- und Ausstellungscharakter eingerichtet werden.

Möglich wurden alle drei Bauvorhaben durch das LEADER-Programm, mit dessen Hilfe Vorhaben vor allem im ländlichen Raum umgesetzt werden können. 80 % Fördergelder erhält der Verein laut vorliegendem Bewilligungsbescheid für das aktuelle Projekt, der Rest wird über Eigenmittel und Eigenleistungen aufgebracht.

Eine große Hürde, die das Förderprogramm beinhaltet, ist allerdings die Notwendigkeit der Vorfinanzierung über den Projektträger, denn die Auszahlung der Fördergelder erfolgt erst, wenn die Maßnahme beendet ist. Der Wurzener Stadtrat hat deshalb im April 2017 einen Betrag in Höhe von 50.000 Euro als Zwischenfinanzierung für das Vorhaben bereitgestellt.

Auch künftig werden derartige Initiativen im ländlichen Raum gefördert, Anträge können an die Lokale Aktionsgruppe Leipziger Muldenland e. V. (LAG) gestellt werden, die als Träger für den LEADER-Prozess in der Region fungiert. Bis zum Ende der aktuellen Förderperiode im Jahr 2024 stehen ca. 22 Mio. Euro Fördergelder zur Verfügung.

Die Finanzierung der LAG wird über die 14 beteiligten Kommunen sichergestellt, der Wurzener Stadtrat hat in seiner April-Sitzung die bestehende Vereinbarung, die zunächst bis 2020 abgeschlossen wurde, bis 31.12.2024 verlängert. Als Finanzierungsanteil stellt die Stadt demnach entsprechend ihrer Einwohnerzahl jährlich einen Betrag von 8866,10 Euro für LAG und LEADER-Regionalmanagement bereit.

Als Beispiele für weitere Förderprojekte nannte Oberbürgermeister Jörg Röglin u. a. die derzeit in Arbeit befindliche Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung des Wurzener Bahnhofs in ein Touristisches Zentrum. Im Ortsteil Mühlbach soll der Schornstein der ehemaligen Zuckerfabrik, die als älteste noch erhaltene Anlage in Mitteleuropa gilt, saniert und als touristischer Anziehungspunkt gestaltet werden, hier soll eine Rastanlage für Fahrradtouristen entstehen. Auch der Bau des Dorfgemeinschaftszentrums in Sachsendorf steht auf der Liste der Vorhaben, sobald die Finanzierung der Eigenleistungen, die über den Verkauf der Villa im Park abgedeckt werden soll, gesichert ist.