Neue Ideen fürs Ringelnatz-Geburtshaus: Lesebühne, Bücher-Dating, Ringelnatz-Preis
Auftrag vollständig erfüllt – das Ringelnatz-Geburtshaus ist ein gastfreundliches Literaturhaus für das Wurzener Land, den Freistaat Sachsen und die Ringelnatzfreunde in Deutschland geworden. In einem Satz lässt sich die Bilanz des Ringelnatz-Vereins mit seinen aktuell 146 Mitgliedern zusammenfassen.
Über 3000 Gäste besuchten im ersten Jahr das Haus, in dem Joachim Ringelnatz als Hans Gustav Bötticher am 7.8.1883 geboren wurde.
Zur Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag gab es Anerkennung, Dank, Blumen und Ehrenmitgliedschaften für die Mitglieder, denen dieser Erfolg zu danken ist. Nach acht Jahren intensiven ehrenamtlichen Einsatzes zogen sich viele aus dem Vorstand zurück.
Für frischen Wind und neue Ideen sorgt nun ein neues, fast durchweg jüngeres Team, dem auch vier Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem mitteldeutschen Raum angehören. Als stellvertretender Vorsitzender arbeitet Christian Kreis, ein Hallenser Autor, bewandert in Literaturförderung und ideenreicher Vermittlung. Jörg Schieke, Literat und Rundfunk-Journalist, ist ebenso dabei wie die Leipziger Autorin Anna Kaleri, den Wurzenerinnen bereits aus einer Schreibwerkstatt für Frauen bekannt. Weiterhin Vorstandsmitglied ist der Autorenpate der schreibenden Schüler im Ringelnatz-Geburtshaus, der Leipziger Lyriker und Romanautor Carl-Christian Elze. Finanziert vom Bundesministerium für Kultur verfassen mit ihm 13 Kinder derzeit Drehbücher, um ihre ersten Filme zu drehen.
André Genedl und Harald Kretzschmar setzen ihre Arbeit im Vorstand fort, die engen Kontakte zu Wurzener Vereinen hält ab jetzt Ute Hetze und Christoph Bergerhausen bringt seine Expertise zu Veranstaltungstechnik und -planung nun ebenfalls als neues Vorstandsmitglied ein. Viola Heß schließlich wird den neuen Vorstand noch ein Jahr als dessen alte und neue Vorsitzende begleiten. Geschäftsführer des Vereins ist seit 1. Januar 2025 Etienne Genedl, der seit 2023 bereits das Ringelnatz-Geburtshaus leitet.
Für die nächste Etappe in der Arbeit im Ringelnatz-Geburtshaus gibt sich der Verein ein Leitbild und bringt neue Projekte und Formate an den Start. So wird künftig gemeinsam mit der Sparkasse Muldental ein Ringelnatz-Preis für junge Menschen verliehen, dessen Konzept bis Jahresende vorliegen soll. Es wird eine Lesebühne im Ringelnatz-Geburtshaus geben und viele kleine, spannende Dates zum Entdecken von Literatur unter dem Titel „Eselsohren“.
Und schließlich plant der Verein, der Aufgabe des Hauses folgend, gemeinsam mit dem Geopark Porphyrland moderne Lyrik in der Landschaft erlebbar zu machen. Den reisenden Artisten Ringelnatz würde es sicher freuen, wie sein Echo in seinem Geburtshaus zu erleben ist.
Autorin: Dr. Viola Heß
Foto: Andre Genedl