Wurzen will Liegenschaften effektiver verwalten

Wurzen will Liegenschaften effektiver verwalten

Rund 500.000 Euro beträgt des durchschnittliche jährliche Einsparpotenzial für die Bewirtschaftung der im städtischen Besitz befindlichen Liegenschaften, wenn diese künftig nicht mehr durch die Stadtverwaltung selbst, sondern durch die städtische Wohnungsgesellschaft WGW übernommen wird. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die die Firma Beratungsraum Kommunal- und Unternehmensberatung GmbH aus Leipzig im Auftrag der Stadt erstellt hat und die im jüngsten Verwaltungsausschuss durch deren Vertreter Michael Kubach vorgestellt wurde.

Angedacht ist dabei als günstigste Variante die Überführung der Schulen, Kitas, Turnallen und anderen insgesamt 177 im städtischen Besitz befindlichen Gebäude in eine zu 100 % stadteigene GmbH & Co. KG mit zwei Geschäftsführern, von denen einer der Geschäftsführer der WGW ist und der andere aus der Stadtverwaltung kommt, de facto verbleiben die Liegenschaften damit in der Obhut der Stadt.

Die Vorteile und Einsparpotenziale des vorgestellten Modells liegen der Untersuchung zufolge vor allem darin, dass die WGW mit einem Gebäudebestand von derzeit 1650 eigenen und 500 fremd verwalteten Objekten sehr viel größere Möglichkeiten am Markt hat, als die Stadt selbst und  z. B. im Hinblick auf Energie- und Materialeinkäufe günstigere Preise erzielen kann, die dann auch den städtischen Liegenschaften zugute kämen.

Zudem kann die WGW bei Investitionsvorhaben flexibler agieren, sei es in Bezug auf bei städtischen Vorhaben ansonsten einzuhaltende Beschlussfristen, Ausschreibungen oder Vergabemöglichkeiten. Kleinere Aufträge können von Handwerkern übernommen werden, die die WGW selbst beschäftigt und müssen nicht an Fremdfirmen vergeben werden.

Auch im Hinblick auf das Personal sollen sich langfristig Synergieeffekte ergeben, die letztlich erlauben, mit weniger, aber fachlich versierten Mitarbeitern auszukommen, die mit Blick auf den herrschenden Fachkräftemangel auch mit attraktiven Arbeitsverträgen gebunden werden könnten. Das bisher im städtischen Liegenschaftsamt beschäftigte Personal wird übernommen und bis zum altersbedingten Ausscheiden vertraglich den Beschäftigten in der Verwaltung gleichgestellt.

Das mit dem neuen Liegenschaftsmanagement eingesparte Geld könnte, so Oberbürgermeister Jörg Röglin, für noch immer dringend notwendige Investitionen in die Bausubstanz der städtischen Immobilien verwendet werden. Zu denken ist da beispielsweise an die trotz Millioneninvestitionen in den letzten Jahren noch immer nicht vollständig instand gesetzte Bausubstanz des Lichtwer-Gymnasiums oder die notwendigen Reparaturarbeiten an der Sternwarte-Grundschule.

Ob das Modell in dieser Form eingeführt wird, sollen die Stadträte nunmehr in ihren Fraktionen beraten, letztendlich entscheidet der Stadtrat über die Pläne.