Tage der Industriekultur waren ein Erfolg

Tage der Industriekultur waren ein Erfolg

Nachdem sich 2014, beim Start der Tage der Industriekultur in Wurzen, drei Unternehmen beteiligten, konnten sich die Besucher diesmal in neun Unternehmen sowie im Steinarbeiterhaus Hohburg mit der Industrie unserer Region vertraut machen. Außerdem beteiligte sich der Geopark Porphyrland mit einer lockeren Diskussionsrunde zur Muldenmühle in Golzern.

Wie gehofft fanden die Besichtigungsmöglichkeiten in der Alten Post in Wurzen die größte Resonanz. Familie Scheffel, Inhaber der Firma Beton und Terrazzobau Wurzen und seit längerer Zeit mit der Sanierung des Hauses betraut, konnte 165 Besucher begrüßen und sachkundig mit dem Bauzustand und der neuen Nutzung des Hauses vertraut machen. Frau Heer, eine der Nutzerinnen des Gebäudes, stieß mit ihren Informationen und Angeboten zu Textil und Gestaltung auf großes Interesse.

Die Post und das ebenfalls zur Besichtigung angebotene AOK-Gebäude sind Ausdruck der Wandlung der Stadt in einen Industriestandort, für den Themen der Infrastruktur von besonderer Bedeutung sind. Wie 2017 die Ausstellung im Bahnhof Wurzen wurde dies mit großem Interesse aufgenommen. Uns geht es unter anderem darum, den Strukturwandel Wurzens zu dokumentieren und damit auch die Herausforderungen an die heutige Stadt zu zeigen, die mit der Veränderung in der heutigen, nach wie vor industriell geprägten Gesellschaft zu meistern sind.

Von insgesamt 22 Unternehmen aus Altenburg, Leipzig, Oschatz, Weißenfels, Wurzen und Zeitz, die an den Tagen der Industriekultur Besichtigungen angeboten haben, gehören neun in unsere Stadt. Für die Organisatoren der Reihe – den Verein Industriekultur Leipzig und die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig – ist Wurzen so zum wichtigsten Partner bei der Aktion „Offenes Werktor“ im Rahmen der Tage der Industriekultur geworden.

Die Wurzener Tage der Industriekultur werden durch die Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land e.V. eigenständig organisiert und in das Gesamtprogramm für Leipzig und Region eingepasst. Werksbesuche von Traditionsfirmen wie der Leuchten Manufactur Wurzen, der heutigen Industriefabrik Schneider (ehemals Pneumatik & Behälterbau), der gerade mit Bezug zu ihrer Geschichte umbenannten Gießerei Wurzen oder der Neuman & Esser GmbH sind ebenfalls Anziehungspunkte für die Besucher.

Wir beobachten, dass nicht nur Leute mit gewissem Bezug zu den Firmen gern die Termine zu den Tagen der Industriekultur nutzen, sondern verstärkt auch Unternehmensberater und -dienstleister, die damit auch den Kontakt zu unserem Verein suchen. Liftket-Geschäftsführer Dlugi nutzte die Gelegenheit, um das Profil des Unternehmens und seine Entwicklungsmöglichkeiten vorzustellen. Cryotec Anlagenbau konnte den Präsidenten der IHK zu Leipzig als Gast begrüßen. Erstmals nutzte auch der Fabrikverkauf de Beukelaer die Möglichkeit, seine Öffnungszeiten in Wurzen und in Leipzig zusätzlich bekannt zu machen. Auch im nächsten Jahr wird sich das Unternehmen wieder beteiligen.

Die Nachhaltigkeit der Tage der Industriekultur resultiert vor allem daraus, dass wiederum zwei Tafeln für den StadtwanderwegIndustriekulturWurzen angebracht werden konnten. Die Gießerei Wurzen als Station 7 und Neuman & Esser als Station 8 haben diesen in der Entwicklung befindlichen Weg um ein wichtiges Stück verlängert.

Die Abschlussveranstaltung im Steinarbeiterhaus Hohburg konnte wieder auf eine interessante Führung und Vorführung der Technik durch Museumsleiter Matthias Müller zählen. Trompeter und Akkordeonspieler der Musikschule Muldental, letztere begleitet durch Heidi Steger gaben einen Rahmen für die Veranstaltung.

In diesem Monat plant die SiW ein Treffen, um sich einerseits bei allen beteiligten Betrieben zu bedanken und andererseits, um mögliche Höhepunkte fürs nächste Jahr zu besprechen.

Gastautor: Dr. Ulrich Heß,  Foto: Schweißer in der Industriefabrik Schneider. Werk II Wurzen © Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land e.V.