Junge Wurzener verjagen Plastikgespenster

Junge Wurzener verjagen Plastikgespenster

Immerhin 17 mehr oder weniger gruselig anzuschauende Jugendliche haben sich zu Halloween auf den Weg durch Wurzen gemacht. Aber nicht, um Süßes zu erbetteln. Sie wollten den freien Tag nutzen, um einmal mehr dem Müll an städtischen Straßen und Grünanlagen zu Leibe zu rücken.

Bereits zum zweiten Mal hatten die Aktivisten von Fridays for Future Wurzen zum gemeinsamen Müllsammeln aufgerufen, um, wie Studentin Sabine sagt, „das Bewusstsein für unseren Konsum mit dieser Aktion zu wecken.“ Mit dabei waren diesmal auch zwei Mitstreiter aus Leipzig sowie der UN-Fotograf Paule Saviano, der sich sehr beeindruckt von den Wurzener Aktivitäten zeigte.

Auf der zweistündigen Tour vom Bahnhof zum Stadthaus wanderten u. a. ein weggeworfener Regenschirm, drei Männerunterhosen, eine leere Pizzaschachtel und jede Menge Zigarettenkippen in die mitgebrachten Müllsäcke.

Selbst die schauerlichsten Abfälle taten der guten Laune in der Gruppe keinen Abbruch, zumal es diesmal durchweg positive Reaktionen der Wurzener Stadtbevölkerung gab und einige der Passanten sich auch für die Beweggründe und Aktivitäten der Jugendlichen interessierten.

Für den 16-jährigen Mark liegt schon darin ein Erfolg der Initiative: „Viele Menschen nehmen Fridays for Future immer noch nicht ernst. Oft muss ich mir anhören, ich würde nur die Schule schwänzen wollen oder ich würde übertreiben und so schlimm wäre doch alles nicht. Mit solchen Aktionen wollen wir das Gegenteil beweisen.“

Dies will ein Teil der Wurzener schon am kommenden Donnerstag wieder tun: Im Gegenzug für die Hilfe ihrer Leipziger Mitstreiterin, Greenpeace-Aktivistin Toni, wollen sie sich an der von ihr organisierten Müllsammelaktion in der Messestadt beteiligen.