Nach der Fertigstellung der Querungshilfe rollt seit heute wieder der Verkehr über die Albert-Kuntz-Straße. Die Stadt Wurzen hatte dafür mit dem eigentlich zuständigen Baulastträger, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) eine Planungsvereinbarung abgeschlossen und im Zuge derer sämtliche mit Planung und Bau verbundenen Leistungen übernommen, der Freistaat Sachsen als Eigentümer trägt die Kosten, die auf den grundhaften Ausbau der S19 im Bereich der Querungshilfe entfallen.
Der größte Teil der Kosten, die auf die Gehwegsanierung entfallen und damit aus dem Stadtsäckel bezahlt werden müssen, wird zudem über Fördergelder abgedeckt, sodass letztendlich lediglich 4000 Euro aus dem Wurzener Haushalt aufgebracht werden müssen.
Freuen werden sich über die verbesserte Übergangsmöglichkeit an dieser stark befahrenen Straße wohl vor allem diejenigen Wurzener, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, auf Rollator oder Rollstuhl angewiesen oder mit Kinderwagen unterwegs sind. In der Albert-Kuntz-Straße befinden sich sowohl das Pflegeheim der AWO als auch das Gebäude der Volkssolidarität.
Das Bauvorhaben hatte zunächst auf der Kippe gestanden, da ein Teil der Wurzener Stadträte die Not der Betroffenen nutzen wollte, um Druck auf das LASuV auszuüben, die gesamte S19 zeitnah auszubauen. Erst im Zuge dieser Baumaßnahme könnte die Stadt Wurzen auch die zugehörigen, stark sanierungsbedürftigen Fußwege in Ordnung bringen. Seitens des LASuV geht man allerdings entsprechend der geltenden Prioritätenlisten von einer Umsetzung dieser Pläne frühestens in zehn Jahren aus, weshalb die Stadt sich im Vorfeld intensiv bemüht hatte, wenigstens das gefahrlose Überqueren der Straße zu erleichtern.
Am Ende fand sich dann doch eine Mehrheit im Stadtrat, die lieber den sprichwörtlichen Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach gewählt hat – in der Sitzung am 29. Oktober 2019 hatten 16 Stadträte den Vergabebeschluss zur Bauausführung bestätigt, zwei stimmten mit nein und 5 hatten sich der Stimme enthalten.