Wurzener Jugend will Gras wachsen lassen

Wurzener Jugend will Gras wachsen lassen

Auf ein Konzept wollen die jungen Klimaaktivisten vom Wurzener Gymnasium nicht erst warten und schon mal gleich damit beginnen, Wurzen noch etwas grüner zu machen. Ausgehend von den Diskussionen um den von den Bürgern für Wurzen initiierten Stadtratsbeschluss zur „Prüfung der Bereitstellung öffentlicher Flächen für bienen- und insektenfreundliche Bewirtschaftung sowie Nutzung mit Wildpflanzen“ wollen die Jugendlichen gemeinsam mit interessierten Lehrern und Schülern direkt vor ihrer Schule ein Pilotprojekt starten.

In der gestrigen Sitzung des technischen Ausschusses erklärte der 16-jährige Mark als Vertreter der Wurzener Ortsgruppe von „Fridays for Future“, man sei durch die Teilnahme zweier Mitglieder im letzten technischen Ausschuss als Zuschauer auf den Antrag der Bürger für Wurzen für mehr Blühwiesen aufmerksam geworden. Die Idee habe man grundsätzlich gut gefunden, doch zu unkonkret – wann denn tatsächlich eine Blühwiese entstehen sollte, sei ja unklar geblieben.

Darum habe man sich selbst Gedanken gemacht und sei zu dem Entschluss gekommen, dass die Grünfläche vor dem Gymnasium Wurzen ein geeigneter Ort für eine Blühwiese wäre: „Wir würden außerdem mit dem Projekt gerne herausfinden, ob eine Blühwiese auch ohne großen Aufwand möglich ist. Unsere Idee ist, diese Wiese nur noch zweimal jährlich mähen zu lassen und zu sehen, was daraus entsteht. Das Ganze würden wir in Zusammenarbeit mit den Lehrenden der Schule dokumentieren wollen, deren Interesse wir bereits abgefragt haben. Ein ähnliches Projekt ist auf dem Schulgelände auch bereits geplant und wird unterstützt, mit dem wir uns gegebenenfalls austauschen könnten.

Das Projekt wäre eine gute Möglichkeit zu sehen, wie eine Blühwiese in unserer Stadt angenommen wird und vielleicht sogar positive Rückmeldung bekommt. Immerhin können Blühwiesen einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt der regionalen Flora und Fauna leisten. Es wäre auch eine Chance für die Schüler und Schülerinnen, Naturwissenschaften nicht nur im Biologielehrbuch zu erleben.“

Die Bitte der Schüler, die Stadt Wurzen möge sie dabei unterstützen, indem die erwähnte Grünfläche vor dem Gymnasium nur noch zweimal jährlich, möglichst in Absprache mit ihnen, gemäht wird, beantwortete Oberbürgermeister Jörg Röglin vorsichtig optimistisch: Er müsse selbstverständlich die Sache zuvor mit seinen Mitarbeitern besprechen, halte den gewählten Standort aber für durchaus geeignet zur Anlage einer Blühwiese.