Eigentlich sollte die Sanierung des denkmalgeschützten Ringelnatz-Geburtshauses schon in vollem Gange sein, doch bisher ist das Vorhaben an der noch fehlenden Finanzierung gescheitert. Mittlerweile liegt der Verwaltung jedoch der Bewilligungsbescheid für die nötigen Fördergelder über das SOP-Programm (Aktive Stadt- und Ortsteilzentren) in Höhe von insgesamt ca. 424.000 Euro vor. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund 747.000 Euro, die Stadt Wurzen investiert rund 323.000 Euro als Eigenanteil.
Wie Konstanze Mucke vom städtischen Hochbauamt mitteilt, kann die Stadtverwaltung jetzt mit der Genehmigungsplanung beginnen. Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, rechnet man mit ca. fünf bis sechs Monaten Bearbeitungsdauer, sodass im September die Baugenehmigung vorliegen sollte. Allerdings will man im Herbst noch nicht mit den Bauarbeiten beginnen, zum einen wegen evtl. ungünstiger Witterungsbedingungen, zum anderen, weil bei Ausschreibungen in den Wintermonaten häufig bessere Baupreise zu erzielen sind. Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist deshalb für Februar/März 2019 geplant. Durch die längerfristige Planung kann, so Konstanze Mucke, der laufende Betrieb im Ringelnatzhaus auch besser abgestimmt werden.
Die Sanierungsarbeiten umfassen die Erneuerung von Sanitär-, Heizungs- und Elektroanlage. Die Dachdeckung wird erneuert und eine Blitzschutzanlage installiert. Hinzu kommen Wärmedämmungs-, Abdichtungs- und Putzarbeiten an der Fassade sowie nötige Umbauten an Fenstern und Türen. Um den Forderungen des Brandschutzes zu genügen, ist die Neuerrichtung einer Fluchttreppe am östlichen Giebel geplant.
Der Innenbereich wird entsprechend des vom Joachim-Ringelnatz-Verein erstellten Nutzungskonzepts umgestaltet. Das Ringelnatz-Geburtshaus soll künftig, wie nun schon seit einiger Zeit, für öffentliche Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und andere Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen und damit auch zu einer literarischen Gedenk-, Begegnungs- und Forschungsstätte für das Werk von Joachim Ringelnatz werden.