AG Wirtschaft diskutiert über sächsische Industriestrategie

AG Wirtschaft diskutiert über sächsische Industriestrategie

Am 4. September fand zum zweiten Mal 2018 eine gemeinsame Beratung der AG Wirtschaft der Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land e.V. statt. Gastgeber waren diesmal die neu gegründeten Wurzener Land-Werke GmbH. Deren Geschäftsführer Mario Maron informierte über die Zielstellung der Wurzener Land-Werke, für das Wurzener Land eine Reihe von Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge zu übernehmen.

Bisher sind vor allem Themen wie Energieversorgung und effektiver Umgang mit Energie sowie das komplexe Thema der raschen Breitbandversorgung der gesamten Region im Blick des jungen Unternehmens. Für die Wurzener Land-Werke steht auch die Aufgabe, weitere Aufgabenfelder der kommunalen Daseinsvorsorge soweit zu entwickeln, dass auf dieser Basis Tochtergesellschaften gegründet werden können.

AG Wirtschaft ohne Besichtigung eines Unternehmens ist nicht denkbar. So war es eine gute Ergänzung, dass die Mitglieder das seit 1992 betriebene Blockheizkraftwerk in der Liscowstraße besichtigen konnten. Die zuverlässige Wärmeversorgung eines Teils des Wurzener Nordens und die zusätzliche Stromlieferung erbrachten die Information, dass sich Investitionen lohnen. Das gilt sicher erst recht für entsprechende Zielstellungen des gesamten Wurzener Landes.

Für den zweiten Tagesordnungspunkt war mit Dr. Heiko Kempa einer der Verantwortlichen für die Entwicklung einer Strategie zur Entwicklung der sächsischen Industrie eingeladen. Als Mitarbeiter der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH wurden sie von Minister Dulig mit der Erarbeitung einer Strategie „Industrie der ZUKUNFT. Grundzüge und Leitlinien einer Industriestrategie für Sachsen bis 2030“ beauftragt. Nachdem bis 2016 eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgelegt wurde, folgte im Mai 2018 die Vorstellung des Entwurfs der Industriestrategie. Bis November 2018 werden nun Handlungsempfehlungen und Maßnahmevorschläge zur Umsetzung der Strategie entwickelt.

Dabei spielen die Diskussionsmöglichkeiten mit Unternehmern eine wesentliche Rolle. Das Ziel der Diskussion z. B. mit den Mitgliedern der AG Wirtschaft bestand darin, neben dem Meinungsaustausch über die bisherigen Ergebnisse der Strategieentwicklung vor allem die geplanten Handlungsempfehlungen und Perspektiven aus der Sicht unserer Unternehmen zu entwickeln und zu beraten.

Ziel der Strategie ist die wesentliche Erhöhung der Qualität der sächsischen Industrie (Stichwörter: bessere Vernetzung, Kooperation mit neuartigen Partnern, Wandlungsfähigkeit der inneren Struktur und der Geschäftsmodelle). Als zentrale Aufgabe wird die Steigerung der Wertschöpfung gesehen (Stichwörter: innovative Produkte und Fertigungsprozesse, datengetriebene Geschäftsmodell, Entwicklung neuer Kompetenzen, effektive Wertschöpfungsnetzwerke).

Daraus wird schon sichtbar, dass die Erfahrungen und Ideen der Unternehmer von besonderem Wert für die Entwicklung der Handlungsempfehlungen sind. Die lebendige Debatte wurde vom Referenten und von den Teilnehmern sehr begrüßt.

Es kristallisierte sich bald heraus, dass Investitionen und die Profilierung des gesamten Bildungswesens aus der Sicht der Teilnehmer als die zentrale Aufgabe für eine weitere erfolgreiche industrielle Entwicklung unseres Landes gesehen werden. Dies wurde auch in der Diskussionsteilnahme der für die Berufsorientierung zuständigen Lehrerinnen der Pestalozzi-Oberschule unterstrichen.

Quelle und Foto: Standortinitiative Wurzen & Wurzener Land e.V.