Es tickt die Zeit – Kultur im Ringelnatzhaus

Es tickt die Zeit – Kultur im Ringelnatzhaus

Die 13 Monate – so heißt der letzte Gedichtband aus der Feder von Erich Kästner, der 1955 erschien. Das Werk gilt als eins seiner romantischsten und ist bezeichnend für seine späte Schaffenszeit. Kästner selbst erklärte, er schreibe die Gedichte als „ein Großstädter für Großstädter“, der sich auf die Schönheit der Jahreszeiten und der Natur besinnen wolle. Kästners Gedichtzyklus ist mehrfach verlegt und mehrfach vertont worden.

Im Ringelnatz-Geburtshaus erklingt am 21. September 19 Uhr in der Reihe „Freitags im Crostigall 14“ eine Fassung für Solostimme und Klavier. Die Chanteuse Uta Hauthal aus Dresden und der Pianist Derek Henderson präsentieren den Zyklus von Erich Kästner in seiner Vertonung durch den Berliner Jazzmusiker und Komponisten Manfred Schmitz.

Der Joachim-Ringelnatz-Verein als Veranstalter versteht die musikalische Aufführung des Zyklus zugleich als ein Dankeschön an die Dresdener Künstlerin. Uta Hauthal eröffnete den erneuten Kulturreigen im lange leerstehenden und teilweise maroden Ringelnatzhaus vor über zwei Jahren mit einer Wandellesung durch die Räume des Hauses. In jedem Raum las sie eines der Kästner’schen Monatsgedichte und hauchte so den damals noch gänzlich leeren Räumen neues Leben ein. Sie verzichtete auf Gage und gastierte mehrfach in Wurzen, um das Anliegen der Ringelnatzfreunde zu unterstützen.

Nun, kurz vor der Sanierung des Hauses, in dem Hans Gustav Bötticher alias Ringelnatz geboren wurde, bringt sie im freundlich hergerichteten Saal inmitten einer Ausstellung von Ringelnatz-Kalenderblättern die 13 Monate erneut und ganz anders zu Gehör: Mit schöner Singstimme und Klavier.  Vorbestellungen sind bei der Tourist-Information Wurzen möglich unter Telefon 03425 926000.

Weitere Informationen zur Reihe „Freitags im Crostigall 14“ findet man auf der Website des Vereins. Das Angebot der Lesungen, Konzerte und sonstigen Offerten reicht von den „Liedern von Vater und Sohn“ des Liedermachers Stephan Krawczyk über das Ringelnatzprogramm „Echt verboten“ von Achim Amme und Ulrich Kodjo Wendt bis zum Autor der beliebten Kinderbücher und Musicals um den Ritter Rost, Jörg Hilbert. Letzterer ist übrigens ein weitläufiger Verwandter von Ringelnatz. Dem Hauspatron gilt ab 19. Oktober eine letzte Ausstellung im unsanierten Geburtshaus: „Sinniges & Spleeniges“ von Jochen Ziska.

Quelle: Pressemeldung Joachim-Ringelnatz-Verein e. V.