WuLaWe Glasfaser GmbH erschließt „weiße Flecken“

WuLaWe Glasfaser GmbH erschließt „weiße Flecken“

Beim Thema Breitband ist einiges in Bewegung im Wurzener Land. Verschiedene Telekommunikationsfirmen  starten derzeit Verlegungsarbeiten und werben mit verlockenden Angeboten um Kunden. Allerdings nur dort, wo sich die Datenleitungen wirtschaftlich, das heißt mit Gewinn für die Anbieter, verlegen und betreiben lassen.

In allen vier Kommunen des Wurzener Landes gibt es aber auch sogenannte „weiße Flecken“, in denen die TK-Anbieter nicht wirtschaftlich arbeiten können. Um auch diese Haushalte ans Breitbandnetz anschließen zu können und damit ein flächendeckendes Netz im gesamten Wurzener Land aufzubauen, haben Bennewitz, Lossatal, Thallwitz und Wurzen als Tochterunternehmen der Wurzener Land-Werke GmbH die WuLaWe Glasfaser GmbH gegründet.

Wie der Bennewitzer Bürgermeister Bernd Laqua, der beim Thema Breitbandnetz im Wurzener Land den Hut aufhat, auf Anfrage mitteilte, werden in den nichtwirtschaftlichen Flächen alle die Ortschaften und Teile von Ortschaften erschlossen, die zur Erstellung der Machbarkeitsstudie in 2017 nicht mit 30  Mbit/s versorgt wurden.

Das betrifft im Wurzener Land insgesamt 4.306 unterversorgte Haushalte in allen vier Kommunen. In Wurzen sollen 1.537 unterversorgte Haushalte ab Mai 2020 angeschlossen werden. Die Anschlussgebiete befinden sich, wie auf der Karte unten ersichtlich, sowohl im Stadtgebiet Wurzen (Norden und Süden) als auch im ländlichen Bereich, u. a. in Roitzsch, Dehnitz, Nemt, Nitzschka, Kornhain und Burkartshain.

Die Ausschreibung für das Los 1 (Planung und Bau) soll ab dem 20.04.2019 und die Ausschreibung für das Los 2 (Betrieb der Netze) ab 17.04.2019 starten, sodass im Anschluss die Vergabe durchgeführt werden kann. Ziel ist es, ab Oktober mit einem Betreiber und einem Verantwortlichen für Planung und Bau für alle vier Kommunen in die Umsetzung treten zu können.

90 % der insgesamt rund 35 Millionen Euro Kosten für den flächendeckenden Ausbau sind bereits über Fördergelder von Bund und Land Sachsen bewilligt worden. Über ein weiteres Förderprogramm können nun auch die restlichen 10 %, die ursprünglich durch die WuLaWe Glasfaser GmbH als Kredit aufgenommen werden sollten, über den Landkreis Leipzig als Mehrbelastungsausgleich beantragt werden. Ein entsprechender Beschluss für den Anteil der Stadt Wurzen wurde im Technischen Ausschuss am 13.03.2019 vorberaten und soll im Stadtrat am 26. März 2019 gefasst werden.

Mittlerweile hat das Vorreiterprojekt aus dem Wurzener Land Nachahmer gefunden. Der Landkreis Leipzig betreibt die Gründung einer Glasfaser GmbH, an der alle Kommunen des Landkreises beteiligt sein sollen. Auch das Wurzener Land will dort, wie Wurzens Oberbürgermeister Jörg Röglin formulierte „einen Fuß in der Tür haben“, um für alle Eventualitäten, wie z. B. 5G-Netze, gerüstet zu sein, ein entsprechender Beschluss soll ebenfalls im Stadtrat am 26. März gefasst werden.