Einmal mehr trägt die Kooperation der vier Wurzener-Land-Kommunen Früchte: Mit dem jüngst im Stadtrat beschlossenen Neuantrag zum SZP-Fördergebiet „Vitale Ortskerne Wurzener Land“ soll nunmehr Burkartshain als eines der dörflichen Zentren im Wurzener Umland gestärkt werden.

Grundlage für die Beantragung der Fördergelder sind Entwicklungskonzepte, die von den vier Partnerkommunen im Wurzener Land im Rahmen ihrer gelebten Kooperation gemeinsam erarbeitet wurden und nun den Zugriff auf Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten (SZP)“ für je einen Ortsteil pro Partner erlauben.

Bis perspektivisch im Jahr 2028/29 die Burkartshainer Dorfmitte, wo heute noch das Feuerwehrgebäude steht, als Wander- und Fahrradrastplatz und Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft umgestaltet wird, sind einige größere Vorhaben im Ort geplant: Schwerpunkt ist der Ersatzneubau des Feuerwehrgebäudes im Zusammenhang mit der Errichtung eines Dorfgemeinschaftszentrums nahe der Burkartshainer Schule und des Sportplatzes auf dem Gebiet der jetzigen Garagenhöfe.

Damit sollen gleichzeitig die Bedingungen für die Kameraden der Feuerwehr entscheidend verbessert und fehlende Räumlichkeiten für Vereine und private Zusammenkünfte sowie für die wohnortnahe, flexible und niedrigschwellige Grundversorgung geschaffen werden.

Dabei orientiert man sich am Funktionskonzept eines sogenannten Multiplen Hauses: „Die barrierefrei gestalteten Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit zur Nutzung für verschiedene Gruppen (u. a. Vereine, Bürgertreffen, Ortschaftsrat). Im Sinne des m.H.-Konzeptes werden aber auch Räumlichkeiten für Arztbesuche, Dienstleistungen oder Beratungsleistungen bereitgestellt. Der Bau steht unter der Prämisse, möglichst viele Nutzungen zuzulassen (Flexibilisierung und multifunktionale Gestaltung/ Ausstattung), gleichzeitig sollen die laufenden Kosten für die Kommune möglichst gering gehalten werden.“, wie es im Konzept heißt.

Teil des Vorhabens ist zudem die Sanierung der einsturzgefährdeten historischen Bruchsteinmauer, die die Kita „Spielhaus“ entlang der Burkartshainer Ortsdurchfahrt einfriedet. „Für die Aufrechterhaltung des reibungslosen Kita-Betriebs ist die Mauer entsprechend historischem Vorbild zu sanieren. Die Kita „Spielhaus“ ist die einzige Kita im Ort, der Kooperationsverbund bekennt sich ausdrücklich zur Sicherung ausreichender und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuungsplätze in der Region“ – heißt es dazu in der Konzeption zum Förderantrag.

Inklusive der notwendigen Abbruchmaßnahmen am Garagenhof und alten Feuerwehrhaus  investiert die Stadt Wurzen, sollte das Vorhaben in die Förderung aufgenommen werden, bis 2029 rund 3,3 Millionen Euro in Burkartshain, davon müssen rund 1,3 Millionen Euro an Eigenmitteln in den städtischen Haushalt aufgenommen werden.

Im Rahmen der Diskussion brachte Stadtrat und Ortsvorsteher Peter Poppe (Die Linke) den Vorschlag ein, das ehemalige Burkartshainer Kulturhaus in das Projekt einzubeziehen. Das baufällige Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft der Feuerwehr war vor einigen Jahren an einen privaten Investor für einen geringen Obolus, wie Peter Poppe es ausdrückte, veräußert worden, am Zustand der Immobilie habe sich seither jedoch nur insofern etwas geändert, als dass es noch baufälliger geworden sei.

Oberbürgermeister Jörg Röglin sagte zu, die Verwaltung werde prüfen, ob man das Gebäude zu besagtem geringem Obolus zurückerwerben könne – in diesem Fall könnte eventuell der Neubau von Feuerwehr und Dorfgemeinschaftshaus nach dem Abbruch des ehemaligen Kulturhauses auf dieser Fläche realisiert und damit der Garagenkomplex am Sportplatz erhalten bleiben.