Kanthaus-Bewohner eröffnen Verschenkeladen

Kanthaus-Bewohner eröffnen Verschenkeladen

Nachhaltigkeit fördern, Verschwendung von Ressourcen verhindern, Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände vor dem Wegwerfen retten und miteinander und mit anderen teilen – mit dieser Intention ist eine Gruppe junger Leute im Juli 2017 in die Wurzener Kantstraße 20-22 eingezogen. Seither hat sich viel getan in den alten Häusern, die von ihren neuen Bewohnern zum größten Teil in Eigenleistung instand gesetzt und bewohnbar gemacht wurden.

Der gestern feierlich eröffnete Verschenkeladen ist bereits das dritte Angebot, das die Leute vom Kanthaus den Wurzenern machen. Er funktioniert wie ein normaler Haushalts- und Klamottenladen. Der einzige, aber wichtige Unterschied ist, dass in diesem Laden kein Geld benötigt wird. Gebrauchte Gegenstände in gutem Zustand können einfach mitgenommen werden. Genauso können auch Dinge aus dem eigenen Haushalt nach Rücksprache mit den Bewohnern im Kanthaus abgegeben werden.

Dabei geht es nicht so sehr ums Schenken im herkömmlichen Sinne, bei dem ja meist irgendwie auch eine Gegenleistung erwartet wird, sondern im Sinne der Nachhaltigkeit eben darum, dass Gegenstände, die noch  brauchbar sind, aber nicht mehr benötigt werden, nicht einfach im Müll landen, sondern neue Nutzer finden.

Mit dem gleichen Hintergedanken gibt es im Kanthaus bereits seit mehreren Monaten den foodsharing FairTeiler. Hier können Lebensmittel, die genießbar sind, allerdings nicht mehr selbst verwertet werden können, von jeder und jedem gebracht oder für den Eigengebrauch abgeholt werden. Dieses Angebot ist ganz bewusst nicht nur an bedürftige Menschen gerichtet, sondern an alle, die es wichtig finden, Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten einzudämmen.

Auch Wissen zu teilen kann helfen, Ressourcen zu sparen, dafür gibt es den Tüftel-Treff für Leute, die lernen möchten, ihre kaputten Geräte unter Anleitung selbst zu reparieren. Darüber hinaus sind alle willkommen, die einfach Spaß daran haben sich über technische Themen auszutauschen, Ideen für neue Projekte zu entwickeln und diese dann gemeinsam in der Gruppe umzusetzen. Dafür stehen ein 3D-Drucker und eine CNC-Fräse zur Verfügung, mit denen gearbeitet werden kann.

Künftig stehen alle diese Angebote jede Woche als „offener Dienstag“ von 16 bis 18 Uhr in der Kantstraße 22 den Wurzenern offen. Zudem können Interessierte Räume im Haus auch für eigene Projekte nutzen, beispielsweise für eine Kleidertauschparty. An jedem zweiten Sonntag im Monat laden die Kanthaus-Bewohner zum foodsharing Mitbring-Brunch ein – zum gemeinsamen Essen und zum Austausch über Rezepte und Spezialitäten, über besondere Funde und unbekannte Nahrungsmittel und über foodsharing.