Kretzschmar warnt: „Rechtsextremismus im Tarnmantel“

Kretzschmar warnt: „Rechtsextremismus im Tarnmantel“

Mit Verwunderung sehe er, so Jens Kretzschmar, Fraktionsvorsitzender der Linken im Wurzener Stadtrat, dass offenbar keine der anderen im Stadtrat vertretenen Fraktionen es als Problem wahrnehme, dass mit dem „Neuen Forum für Wurzen“ eine Gruppierung zur Kommunalwahl antrete, deren bisheriges Auftreten auf rechtsextremistisches Gedankengut schließen lasse und bei deren Kandidaten es ebensolche Überschneidungen gebe.

„Nur weil die NPD in Wurzen nicht mehr wahrnehmbar ist“, mahnt er, „ist doch deren Gedankengut nicht verschwunden. Stattdessen treten bei uns wie auch in anderen Orten Tarnlisten auf, die eine ähnliche Politik wie die NPD nur ohne deren Parteibuch betreiben.“ Kretzschmar verweist auf die „Freie Bürgerliste“ des ehemaligen NPD-Stadtrates Manuel Tripp in Geithain. „Auch in etlichen Gemeinden im Erzgebirge lässt sich dieser neue Trend nachweisen“, hat Kretzschmar ausgemacht.

Schon mit der Einladung des Wortführers der rechten Gruppe „Zukunft Heimat“ zu seiner ersten Kundgebung habe das „Neue Forum für Wurzen“ gezeigt, dass es keinerlei Berührungsängste in dieses Spektrum habe. „Nicht umsonst hat der brandenburgische Verfassungsschutz gerade wegen der Aktivitäten von ‚Zukunft Heimat‘ erklärt, Cottbus sei zum Hotspot der rechten Szene in dem Bundesland geworden“, mahnt Kretzschmar.

„Wir als Linke wollen jedenfalls nicht, dass Wurzen über eine solche Liste in alte Zeiten zurückkehrt.“

Dass es sich um „Rechtsextremismus im Tarnmantel“ handele, sieht der Linken-Politiker nicht zuletzt in dem Umstand, dass auf der Kandidatenliste eine Person stehe, die als Knoten in einem Netzwerk zwischen verschiedenen Spektren der extremen Rechten gilt. „Da gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen Nazimusik, Hooligans und rechten Kampfsportlern“, so Kretzschmar. „Insgesamt eine brandgefährliche Mischung.“

Er werde sich deshalb umgehend an die anderen Fraktionsvorsitzenden und den Oberbürgermeister wenden, um ein mögliches gemeinsames Agieren zu beraten.

Quelle: Pressemeldung Die Linke Ortsverband Wurzen