Online-Kaufhaus Wurzen eröffnet

Online-Kaufhaus Wurzen eröffnet

Not macht erfinderisch – in der derzeitigen Krise finden die Wurzener Händler und Gewerbetreibenden allerlei kreative Möglichkeiten, trotz notwendiger Schließung ihrer Geschäfte weiterhin aktiv und mit den Kunden im Kontakt zu bleiben.

Zur Unterstützung dieser Angebote hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Standortinitiative Wurzen und Wurzener Land (SIW) unter www.kaufhaus-wurzen.de eine Übersicht erstellt, die interessierte Kunden und Händler unkompliziert und schnell zusammenbringt.

Aus den unterschiedlichsten Branchen reichen die angebotenen Dienstleistungen von Gutscheinen, Selbstbedienung mit Kasse des Vertrauens, Online-Bestellungen mit Lieferservice, Hol- und Bringedienst bis zu telefonischer Beratung der Kunden während der sonst regulären Öffnungszeiten. Auch Geschäfte, die weiterhin geöffnet sind, werden aufgeführt.

Der Kreativität sind dabei fast keine Grenzen gesetzt, so kann man beispielsweise beim Juwelier Bernhardt die gewünschten Artikel im Schaufenster fotografieren und per WhatsApp an die Nummer schicken, die dort zu lesen ist, die Lieferung erfolgt nach Überweisung des Kaufpreises. Bei Bommel und Knöpfchen werden Kaufwünsche per E-Mail oder WhatsApp entgegengenommen, passende Bestände fotografiert und die Bestellungen dann gegen Überweisung oder Bezahlung per PayPal ausgeliefert.

Gerade diese beiden Angebote erinnern an ein vielversprechendes Projekt, das die Stadt bereits im Jahr 2014 ins Auge gefasst hat: Mit dem Titel „SchauFensterLeben – Wurzen ruft zum Leerstandsboykott“ hatte sich Wurzen beim Städtewettbewerb „Ab in die Mitte“ beworben.  Unter dem Motto: „Neue Medien in alten Schaufenstern“ sollten leer stehende Geschäfte optisch wie inhaltlich aufgewertet und das Einkaufen in der Innenstadt zum Erlebnis werden.

Im Rahmen des Projekts sollte es beispielsweise interaktive Schaufenster geben, in denen Bürger und Gäste über ein Durchglasbedienteil rund um die Uhr Informationen über Geschäfte, Gastronomie oder öffentliche Einrichtungen der Stadt abrufen könnten. Neben den traditionellen Ladenstandorten sollten auch Ausstellungsflächen beispielsweise für Online-Shops, Vereinspräsentationen oder Kunsthandwerk entstehen – per Smartphone könnte dann direkt Kontakt zum jeweiligen Anbieter hergestellt und ggf. in seinem Onlineshop eingekauft werden. Zusätzlich sollten „sprechende Schaufenster“ vor allem die Gäste der Stadt interessieren: Per am Schaufenster angebrachtem QR-Code würde die Geschichte des Hauses abgerufen und per Smartphone erzählt.

Zwar konnte die Stadt mit dem Projekt damals keinen Preis und damit auch keinen finanziellen Zuschuss zur Umsetzung holen. In der Versenkung sind die Pläne dennoch nicht verschwunden und mit Blick auf die aktuellen Ereignisse ist vielleicht auch das Interesse der örtlichen Händlerschaft gestiegen, auch nach der Krise neue Wege im Kontakt mit den Kunden zu gehen.

Vielleicht ist das nun eröffnete Online-Kaufhaus ein erster Schritt dazu, mit frischen Ideen der Wurzener Innenstadt zu neuem Leben zu verhelfen. Wer sich mit einem eigenen Angebot beteiligen möchte, kann Leistungen, Kontaktdaten etc. per Email unter c.hanspach@wurzen.de melden.

Quelle: www.wurzen.de

Foto: Stadtverwaltung Wurzen, Beitrag zum Städtewettbewerb “Ab in die Mitte” 2014