Gymnasium bekommt neuen Essensversorger

Gymnasium bekommt neuen Essensversorger

Schon seit Jahren gab es immer wieder Beschwerden über die Qualität des Schulessens im Wurzener Gymnasium – nun gibt es ab dem kommenden Schuljahr einen neuen Caterer: Künftig werden die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal des Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasiums von der DLS Dienstleistungs-und Service Verwaltungsgesellschaft mbH aus Radeberg bekocht und verpflegt.

Wie es in der Beschlussbegründung heißt, liegt der Neuausschreibung eine allgemeine Umfrage des Schülerrates zugrunde, bei der das Essen durch viele Schülerinnen und Schüler thematisiert und der Wunsch nach einer Veränderung geäußert wurde.

Deshalb sei die Stadtverwaltung durch die Schulkonferenz am 11.11.2021 beauftragt worden, die Rahmenbedingungen und einen Anbieterwechsel zu prüfen. Bei der darauffolgenden Schulkonferenz am 17.03.2022 sei dann die Entscheidung zur Neuausschreibung getroffen und zugleich von den Beteiligten die Kriterien für die Leistungsbeschreibung festgelegt worden.

Danach werden im kommenden Schuljahr 2022/23 ca. 800 Schülerinnen und Schüler im Gymnasium unterrichtet, hinzu kommen Lehrer:innen, die das Mittagsangebot nutzen möchten. Deshalb sei mit einer Portionszahl von 350 Essensteilnehmern kalkuliert worden.

Nach öffentlicher Ausschreibung seien fünf Angebote eingegangen, die durch die Verwaltung und Vertreter der Schule geprüft wurden – am 23.05.22 erhielten dann drei Bieter die Möglichkeit, ihre Speisen im Rahmen eines Probeessens zu präsentieren. Auch hierbei seien die Mitglieder der Schulkonferenz einbezogen worden.

Einige Schwierigkeiten, die gemeinsame Entscheidung von Verwaltung und Schulkonferenz zu akzeptieren, zeigte indes der bisherige Anbieter: Andreas Fricke, Inhaber der Firma „Reblaus-Catering“ und als Stadtrat in der Fraktion „Bürger für Wurzen“, hatte bereits in der Ratssitzung vom 26. April öffentlich massive Kritik an der Neuausschreibung geäußert und der zuständigen Amtsleiterin Kristin Pregel unter anderem fehlerhafte Ausschreibungsinhalte unterstellt. Diese hatte zum damaligen Zeitpunkt eine Stellungnahme abgelehnt und dem BfW-Stadtrat entgegengehalten, dass er sein Ratsmandat dazu missbrauche, in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche waschen zu wollen.

Auch in der aktuellen Ratssitzung meldete sich Stadtrat Fricke, der sich augenscheinlich nicht für befangen hielt, in der Diskussion zu Wort. Dessen Frage, ob denn kein „regionaler“ Anbieter da gewesen sei, immerhin müsse der neue Caterer das Essen aus dem weit entfernten Radeberg anliefern, konterte Pregel damit, dass das Essen künftig direkt vor Ort zubereitet werde. Die zuvor schon von Stadtrat Thomas Schumann (BfW) geäußerte Forderung nach Regionalität sei zudem im Rahmen der von der Verwaltung erstellten Bewertungsmatrix nicht so, wie offenbar von den BfW gewünscht, umsetzbar gewesen, da man sich als Kommune ans Vergaberecht halten und Chancengleichheit für alle Anbieter gewährleisten müsse.

Auf den Einwand, dass die Küche im Gymnasium eine reine Imbissküche und für das Kochen vor Ort nicht geeignet sei, stellte Pregel nochmals klar, dass alle Bieter vorab über die Gegebenheiten vor Ort informiert waren, diese auch in Augenschein nehmen und in ihrem Angebot berücksichtigen konnten.

Mit zwölf Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen bestätigte der Stadtrat schließlich die Neuvergabe der Schulessensversorgung.