Runde sechs Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee, den alten, denkmalgeschützten Wurzener Wasserturm inklusive der ehemaligen Herberge am Clara-Zetkin-Platz als neues Domizil für die Musikschule zu nutzen, nun Wirklichkeit wird.
Nach jahrelangem Kampf, vor allem mit den Denkmalschutzbehörden, der erst im Frühjahr dieses Jahres zum Erfolg geführt hatte, sollen jetzt die Bauarbeiten zügig vorangehen.
Immerhin sechs der acht Mitglieder des Ausschusses für Technik und Stadtentwicklung sind denn auch der dringenden Bitte der Stadtverwaltung gefolgt und trotz Sommerferien und Hitze zur eigens für die Vergabeentscheidungen der am Herbergsgebäude als nächstes anstehenden Bauleistungen einberufenen Sondersitzung im Stadthaus erschienen.
Für acht Gewerke im Wert von insgesamt rund 826.000 Euro kann die Stadtverwaltung nun die Aufträge vergeben: die Rohbauarbeiten an die Firma Baukonzept Fischer aus Wurzen für ca. 175.000 Euro, Außenfenster und Türen an die Tischlerei und Bauelemente Rene Schneider aus Lossatal für ca. 70.000 Euro, die Innendämmung an Lutz Handau, Körlitz, für ca. 60.000 Euro.
Die Elektroinstallationsarbeiten im Wert von ca. 125.000 Euro werden ebenso wie die Schwachstrominstallation mit ca. 90.000 Euro von der EMS Elektro GmbH Wurzen ausgeführt. Die Wurzener Sanitär- und Wärmetechnik GmbH erhält den Auftrag für die Sanitärinstallation für ca. 60.000 Euro sowie für den Einbau der Heizungsanlagen für ca. 150.000 Euro und der Lüftungsanlage für ca. 96.000 Euro.
Sämtliche Aufträge gehen somit an Firmen aus Wurzen beziehungsweise dem Wurzener Land.
Rund sechs Millionen Euro investiert die Stadt in die Umbau- und Sanierungsmaßnahme, die neben dem Wasserturm-Areal auch die umliegenden Straßen beinhaltet. Wohl noch bevor, wenn nun alles nach Plan läuft, im nächsten Jahr die Musikschule ihr neues Domizil in Besitz nimmt, wird der Aldi-Markt vom Stadtrand in der Dresdner Straße in das gerade entstehende neue Gebäude neben dem Wasserturm umziehen.
Das Gesamtprojekt umfasst neben der anvisierten Belebung der Innenstadt durch die Ansiedlung von Lebensmittelmarkt und Musikschule in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums auch eine bessere Erreichbarkeit beider durch die direkte Nachbarschaft zum Busbahnhof am Clara-Zetkin-Platz. Zugleich werden durch den Umzug der Musikschule aus der Querstraße in der dortigen Ringelnatz-Grundschule Räumlichkeiten für den Hort frei, die wiederum in der benachbarten Kita Knirpsenland Platz für dringend benötigte Kinderbetreuungsplätze schaffen.