Glückwünsche fürs Ringelnatzhaus

Glückwünsche fürs Ringelnatzhaus

Die Sanierung des Ringelnatz-Geburtshauses ist in vollem Gange und wenn es auch immer wieder mal Überraschungen gibt, wie z. B. eine barocke Wand aus Holz, derentwegen der Zuschnitt des Saales verändert wird oder das Auffinden einer wahrscheinlich älteren „schwarzen Küche“, sehen die Wurzener Ringelnatz-Freunde dem Ende der durch die Stadt Wurzen getragenen Bauarbeiten und der Wiedereröffnung des Hauses schon freudig entgegen.

Und nicht nur hier, sondern auch weit über die Region hinaus sorgen die Aktivitäten zum Erhalt des denkmalgeschützten historischen Gebäudes für Aufmerksamkeit: Aus Nordhorn an der niederländischen Grenze erreichte uns ein Glückwunschschreiben des Literaturlandschaften e. V., Verein zur Förderung von Literaturstätten und –Landschaften in Deutschland an den Ringelnatzverein, das wir gerne veröffentlichen:

Nordhorn, 6. März 2020

Planung der Ringelnatz-Gedenkstätte – Glückwunsch

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Freude haben wir den Medien sowie Informationen von Mitgliedern und Freunden die Nachricht von der bevorstehenden Eröffnung des Ringelnatz-Hauses in Wurzen entnommen.  Wir freuen uns sehr, dass dem zeitlebens so kreativ-unruhigen Dichter Joachim Ringelnatz damit eine „feste Bleibe“ im nach Thomas Mann „gelungenen Teil der deutschen Geschichte“, der Literatur, eingerichtet wird. 

Was wäre die deutsche Literatur und darüber hinaus die deutsche Sprache überhaupt ohne den „unberechenbar wunderbaren“ Beitrag des Sohnes Ihrer Stadt Georg Bötticher, alias Joachim Ringelnatz? Dass seine winzigen wie gewaltigen Zeugnisse einer ganz solitären sprachlichen Kunst bis heute „von der Förderschule bis zum Germanistiklehrstuhl“ bewegen und beeinflussen, spiegelt eine literarische Präsenz wider, die nur ganz wenige Vergleiche zulässt. Bitte tragen Sie als Ringelnatz-Verein dafür Sorge, dass dies auch für künftige Generationen so bleiben kann.

 „Die Erfahrung von bedeutenden Orten und Räumen eröffnet Zukunft und Glücksperspektiven“, schreibt der französische Kulturphilosoph Gaston Bachelard in seiner „Poetik des Raumes“.  Allen an der Fürsorge und Unterstützung des Ringelnatz-Hauses Beteiligten (an die wir eine Kopie unseres Schreibens weiterzuleiten bitten!) wünschen wir in diesem Sinne Zukunft und Glück. Mit Vergnügen haben wir heute unsere Solidarspende überwiesen, und im nächsten Rundbrief unseres Vereins werden wir unseren Mitgliedern in Deutschland und Österreich mit gleichem Vergnügen die „neue Adresse“ ans Herz  legen.

Mit freundlichen Grüßen                                                            

Literaturlandschaften e.V.

gez. Karl Koch (Vorsitzender)