Finanzspritze für Haus am Domplatz

Finanzspritze für Haus am Domplatz

Über finanzielle Unterstützung für Sanierung und Ausbau des denkmalgeschützten Bürger:innenzentrums am Wurzener Domplatz 5 freute sich gestern NDK-Geschäftsführerin Martina Glass gemeinsam mit dem SPD-Landesvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Henning Homann. 100.000 Euro erhält das Netzwerk für Demokratische Kultur Wurzen e. V. für den Ausbau des D5 zu einem Kultur- und Tagungshaus.

Die Gelder, die durch die Sächsische Staatsregierung vergeben werden, stammen aus dem Vermögen ehemaliger Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel).

Homann, der den Verein seit seiner Gründung unterstützt, hatte seinen Einfluss geltend gemacht und das NDK auf die Förderliste gesetzt. „Das NDK ist ein Aushängeschild für die Region. Es leistet wertvolle Arbeit für die Zivilgesellschaft der Region“, erklärt er sein Engagement. „Vor allem die Veranstaltungen für Bürgerbeteiligung und Demokratieförderung stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Kommune.“

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Franziska Maschek begrüßt den Einsatz „für solch ein wichtiges Projekt im Landkreis Leipzig. So werden die Gelder sinnvoll genutzt, um die Zivilgesellschaft in der Region zu stärken.“

Seit Ende 2019 laufen die Bauarbeiten am D5, aus dem künftig ein modernes Tagungs- und Seminarhaus werden soll. Mitten in der Wurzener Altstadt am Domplatz soll es Raum für Seminare und Fortbildungsveranstaltungen, Workshops, Theater- und Chorwochenenden, Kreativwerkstätten und vieles mehr bieten.

Die Finanzspritze kommt dem Verein vor allem deshalb sehr gelegen, weil es bereits mehrfach während der Bauphase zu erheblichen Kostensteigerungen im Vergleich zur ursprünglichen Planung gekommen ist – zum einen wegen der generell gestiegenen Materialkosten im Baugewerbe, zum anderen, weil immer wieder zusätzliche denkmalpflegerische Aufwendungen nötig werden.

Allein 50.000 Euro beträgt, so Martina Glass, die Kostensteigerung für die stählerne Fluchttreppe, die an der Außenseite des Gebäudes vom Spitzboden bis nach unten zur Terrasse führen soll, „falls es hier drin mal brennt“. Auf insgesamt eine halbe Million beziffert das NDK mittlerweile die Kostensteigerungen, die der Verein stemmen muss, einen großen Teil davon erbringen die Mitglieder unter anderem in Form von Eigenleistungen, beispielsweise bei den Trockenbauarbeiten, wie bei der Baustellenbesichtigung deutlich wird.

Die Gewinnung zusätzlicher Fördergelder war im September vergangenen Jahres an der Ablehnung eines Teils der Wurzener Stadträte gescheitert, den dafür nötigen Eigenanteil in Höhe von 35.000 Euro an kommunalen Mitteln freizugeben – als Begründung wurde damals u. a. von Vertretern von CDU und Neues Forum für Wurzen (NFW) angegeben, dass die im Projekt verankerten Übernachtungsräume im Dachgeschoss nicht nötig seien und der Verein zur Kostensenkung darauf verzichten solle. Gerade diese seien aber, so Martina Glass, für das Konzept Tagungshaus sehr wichtig und stellten, da sie vom Komfort her sehr einfach gestaltet würden, für die anderen Anbieter im Umfeld des D5 auch keine Konkurrenz dar.

Vor diesem Hintergrund seien die 100.000 Euro, so Henning Homann, vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber auf  jeden Fall beim NDK hundertprozentig an der richtigen Stelle. „Mit der Unterstützung durch die PMO-Mittel helfen wir, das Sanierungsvorhaben voranzubringen. Wir stützen so nicht nur den Verein, sondern auch die Region, die ein modernes Tagungszentrum als Standortfaktor erhält.“